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DSGVO in der Praxis – die Bilanz nach einem Monat

Seit bald einem Monat beherrscht die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht mehr nur die Diskussion juristischer Fachkreise, sondern ist auch in der Praxis angekommen. Wir fassen für Sie einmal zusammen, was in den ersten Tagen und Wochen so alles zu beobachten war.

Ärgerlich gleich zum Start: Am 25.5. konnte man stundenlang im Radio und selbst den Hauptnachrichten des Fernsehens hören, dass die DSGVO den Vorteil hätte, „dass jetzt Bürger von Behörden und Unternehmen immer um Zustimmung gefragt werden müssen, bevor die ihre Daten verarbeiten dürfen“.

Chaos in Arztpraxen

Bei so geballter Falschinformation verwundert es nicht, dass sich schon in der ersten Woche in vielen Arztpraxen seltsame Szenen und Diskussionen abspielten: Verunsicherte Ärzte wollten ihre Patienten um schriftliche Einwilligungen ersuchen, dass sie „namentlich begrüßt und aus dem Wartezimmer von der Ärztin aufgerufen werden dürften“. Patienten beschwerten sich darüber, dass ihre Praxis (völlig zu Recht) lediglich um Bestätigung der Aushändigung von Datenschutzhinweisen bat. In einer Praxis sollten die Patienten allerdings aber gleich „die DSGVO unterschreiben. Also: Auf einem Blatt Papier, auf dem handschriftlich »DSGVO« steht, rechts daneben ihre Unterschrift setzen“.

Neben dem zu erwartenden Chaos, dass bei der Umsetzung der DSGVO zum Stichtag und aufgrund vielfach fehlgeleiteter Beratung leider zu erwarten war, zeigte sich in den vergangenen Tagen allerdings auch eines: Viele Praxen sind im Alltag und ohne Unterstützung auch dann mit der Erledigung der Anforderungen des neuen Rechts überfordert – obwohl sie einen Datenschutzbeauftragten benannt haben.

Hilfe für die Praxis

Hier will unser Portal Hilfestellung geben und es wird daher auch entsprechend der Erfahrungen in der Praxis kontinuierlich weiter ausgebaut. Insbesondere sehr hilfreich sind dabei die zahlreichen Hinweise und Anfragen, die wir von Abonnentinnen und Abonnenten bekommen haben und gern bearbeiten. Sie dienen uns nicht nur als Anregung für die Erstellung neuer Materialien, Formulare und Hilfestellungen, sondern wir fassen die fachlichen Antworten auch zu FAQs zusammen, die Antworten zu häufigen Fragen der Praxis geben sollen.

Selbstverständlich können und wollen wir dabei keine qualifizierte Rechtsberatung im Einzelfall ersetzen – aber Ihnen doch den Alltag mit dem Datenschutz in der Praxis erleichtern und Sie vor den Irrungen und Wirrungen in diesem komplexen Feld möglichst bewahren.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jan Mönikes

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Hier bloggt die Redaktion Datenschutz & Datensicherheit des Verlags Mensch und Medien.