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Erhebliche Sicherheitslücken – Uni untersucht Datenleck bei WhatsApp

Kaum eine App wird für zwischenmenschliche Kommunikation so fleißig genutzt wie WhatsApp. An der Bochumer Ruhr Universität haben Wissenschaftler sich mit einer offenbar eklatanten Sicherheitsproblematik des Dienstes, der zum Facebook-Imperium gehört, beschäftigt.

Aufgefallen war die Sicherheitslücke offenbar zufällig: Technisch ist es wohl möglich, dass Mitglieder Teil einer geschlossenen Gruppe werden, ohne dass sie eingeladen werden und ohne Sichtbarkeit für die anderen Nutzer. Dennoch kann der „Eindringling“ in der Gruppe an der Kommunikation teilnehmen und somit Einfluss auf die hier diskutierten und veröffentlichten Inhalte nehmen. Einzige Voraussetzung: Der Eindringling muss Zugang zu einem WhatsApp-Server haben.

Unterschiedlichste heimliche Chatpartner

Für die untersuchenden Wissenschaftler ist es weniger der Einzeluser, der sich privat irgendwo einschleust, der Anlass zur Besorgnis gibt. Vielmehr ist es diese technische Möglichkeit, einen User einzuschleusen, eine durchaus interessante Option für Behörden, Geheimdienste sowie weitere Institutionen, die wichtige Informationen wittern.

Noch keine ernsthafte Reaktion von WhatsApp

Mit dem Problem konfrontiert gab sich die Facebook-Tochter zwar interessiert, bislang wurde seitens des Unternehmens allerdings noch keine Handlungs-Notwendigkeit eingeräumt. Immerhin sei der Dienst so angelegt, dass Gruppennachrichten nicht an versteckte Benutzer geschickt werden könnten – diese also vom Nachrichtenfluss ausgeschlossen seien. Dennoch nehme man das Problem ernst.

Empfehlung: Keine relevanten Daten über WhatApp austauschen

Die am Projekt beteiligten Wissenschaftler liefern mit ihrer Untersuchung ein weiteres Indiz dafür, das WhatsApp als Verabredungsplattform und für den Austausch rein privater Erlebnisnachrichten durchaus praktikabel ist, Nutzer jedoch genauestens abwägen sollten, welche Informationen sie über den beliebten Dienst in Umlauf bringen.

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Hier bloggt die Redaktion Datenschutz & Datensicherheit des Verlags Mensch und Medien.