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Google-Alternativen sind oft der sicherere Weg – wenn es um den Datenschutz geht

Internetnutzer, die ihre personenbezogenen Daten als echtes Gut ansehen und sie entsprechend effektiv schützen wollen, sind mit Alternativen zu Google besser beraten.

Ohne Zweifel ist Google die Mutter aller Suchmaschinen: Auf über 70 Prozent aller deutschen Computer und beinahe 100 Prozent der Smartphones übernimmt die Suchmaschine des Unternehmens Alphabet die Begriffssuche für ihre Nutzer – eine beeindruckende Marktbeherrschung. Relevante Suchergebnisse liegen in außerordentlicher Schnelle und mit erlesener Treffergenauigkeit vor. Das Google-Ranking entscheidet über den Stellenwert einer Webseite. Um das leisten zu können, verfügt Google über einen Index mit über einer Billion gelisteten Webseiten.

Wenn Google punktgenau Einkaufsempfehlungen, Wetterberichte, Eventtipps und personalisierte Werbung liefert, dann ist aber eines klar: Eine solche Präzision an Informationsfluss lässt sich nur erreichen, wenn akribisch und im großen Stil Nutzerdaten gesammelt werden. Wenn man so will, tauscht man bei Google ein Stück eigener Privatsphäre gegen das gewünschte Suchergebnis. Damit können viele Nutzer leben.

DuckDuckGo – keine persönliche Werbung

Die ersten Alternativen zu Google, die viele User immerhin noch kennen, sind Yahoo und die Microsoft-Suchmaschine Bing. Die sind jedoch, was Datenmissbrauch angeht, kaum besser als der Branchenprimus. Ganz anders aber DuckDuckGo: Diese Suchmaschine ist so zielführend wie Bing, weil sie Bing nutzt. Das klingt erst einmal wenig aufregend. Doch durch das Outsourcing der Internetsuche werden keine persönlichen Nutzerdaten an Bing weitergegeben. Der User bleibt anonym. Das merkt er schon daran, dass die bei DuckDuckGo auftauchende Werbung zumeist gar nichts mit den persönlichen Wünschen zu tun hat. Die beinahe drei Millionen DuckDuckGo-User sind augenscheinlich mit dem Leistungsspektrum der „sicheren Suchmaschine“ sehr zufrieden.

Startpage schützt User effektiv

Das Prinzip der umgeleiteten Suchanfragen liegt auch der Suchmaschine Startpage zugrunde. Denn Google ist unbestritten am besten aufgestellt, wenn es um das Auffinden weltweiter Webseiten geht. Anders als DuckDuckGo zeigt Startpage jedoch zuerst Anzeigen. Die gewünschten Suchergebnisse kommen also nach den kommerziellen Inhalten. Dafür bietet Startpage den Vorzug, Suchergebnisse in einer anonymen Ansicht zu öffnen. Der Nutzer ist mit seiner IP-Adresse und seinem Standort damit sozusagen auf der sicheren Seite. Auch Cookies werden nicht genutzt. Dies honorierte 2019 die Stiftung Warentest: In einem Suchmaschinen-Vergleich bewerteten die Tester Startpage als beste Alternative und sie hoben den hervorragenden Datenschutz als entscheidendes Kriterium hervor.

Ecosia: gehostet in Deutschland und mit Aufforstungsprogramm

Ecosia macht vor, wie elegant sich guter Datenschutz sogar mit ökologischen Konzepten in Einklang bringen lässt. Der Nutzer sieht Werbung von Bing, wo auch die Suchanfragen bearbeitet werden und die eigene IP-Adresse landet. Immerhin stehen die Server von Ecosia nicht in den USA – wie etwa bei Startpage – sondern im DSGVO-Revier Deutschland. Wer 45 Suchanfragen tätigt, löst damit das Anpflanzen eines Baums im brasilianischen Regenwald oder an der Küste Madagaskars aus. Das Geld dafür kommt aus den Werbeeinnahmen. Ein lobenswerter Kompromiss zwischen Kundennutzen und Umwelt-Engagement. Aber selbst Ecosia hat noch Hausaufgaben zu machen, was die Datenschutzproblematik angeht.

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Hier bloggt die Redaktion Datenschutz & Datensicherheit des Verlags Mensch und Medien.